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Hier sind Texte zu verschiedenen Themen enthalten

Türkisch orthodoxe Kirche

Das Türkisch-Orthodoxe Patriarchat bzw. die Türkisch-Orthodoxe Kirche ist ein autokephales, von den anderen orthodoxen Kirchen nicht anerkanntes Patriarchat im Umfeld der Orthodoxen Kirchen in Istanbul.

Es wurde in den 1920ern im Zuge des türkischen Befreiungskriegs während der griechischen Besetzung Anatoliens in Kayseri ins Leben gerufen und wurde geführt von dem der Volksgruppe der Karamanlı angehörenden Priester Zeki Erenerol (* 1884 als Pavlos Karahisarithis). Aufgrund des Bevölkerungsaustauschs von 1923 zwischen der Türkei und Griechenland, verlor die Kirche ihre kleine orthodoxe Gemeinde in Kayseri und zog nach Istanbul um.

Anlass war, dass Erenerol das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel als Repräsentanten der ihm verhassten griechischsprachigen orthodoxen Bevölkerungsgruppe der Türkei ansah. Er selbst gehörte einer in Anatolien beheimateten, turksprachlichen Bevölkerung orthodoxen Glaubens an. Sein Bestreben, die Orthodoxie des Landes zu turkisieren, um ihr ein Überleben in der neuen national bestimmten Umgebung zu ermöglichen, brachte ihm sehr rasch die Unterstützung der neuen Türkischen Republik ein, jedoch ebenso schnell auch die Exkommunikation durch das Ökumenische Patriarchat.

Die Zahl der Anhänger der Türkisch-Orthodoxen Kirche ist umstritten und unklar, sie liegt vermutlich im zweistelligen Bereich und dürfte sich auf die Mitglieder der Familie Erenerol beschränken. Dem Patriarchat unterstehen in Istanbul drei Kirchen, von denen jedoch in zwei seit Jahren kein Gottesdienst mehr stattfindet, in der dritten (Aya Yani Kilisesi) nur deshalb, weil sie seit Beginn der 90er Jahre an die assyrische Gemeinde vermietet ist. Die Kirche wurde am 29. April 2000 durch einen Bombenanschlag beschädigt. Das Ökumenische Patriarchat hat die Vereinnahmung der drei Kirchenbauten nie akzeptiert und fordert bis heute ihre Rückgabe.

Im Jahr 1966 gründeten 20 amerikanische Kirchengemeinden eine Türkisch-Orthodoxe Kirche von Amerika und ernannte den schwarzen Arzt Christopher M. Cragg zu ihrem Erzbischof, der in dieser Funktion den Namen Civet Kristof trug. Die Kirche existierte bis Anfang der 80er Jahre, als Erzbischof Cragg nach Chicago verzog und dort eine Privatklinik eröffnete. Trotz der Namensgleichheit bestand jedoch niemals ernsthafter Kontakt zur türkisch-orthodoxen Kirche in Istanbul.

 

 

(fiktiver Teil)

Herr Bischof? Herr Bischof!

Ja, mein Diakton? Was gibt es?

Ich habe da eine Idee,

So - schon wieder? Worum geht es diesmal?

Um das Christentum in der Türkei!

Um das Christentum in der Türkei? Das gibt es noch?

Ja, tatsächlich. Es gibt sogar eine türkisch-orthodoxe Kirche. Sie hat zwar nur wenige Mitglieder; die Zahl der nicht-organisierten Angehörigen ist aber bedeutend größer. Sie sollen fast alle bei uns im Bistum leben. Wir konnten sie unter dem Namen "Türkisch-Orthodoxes Patriarchat Gemeinde in Deutschland" zusammenschließen und organisieren.

                                                                                                                                                                                     Ja, und?

Auch wenn das Patriarchat in Istanbul nicht direkt was davon hat, konnte unser Erzbistum um 257.000 Mitglieder wachsen.

                                                                                                                                                                                                  Sehr schön.

 

(Zeitungsartikel, kurze Zeit später)

Der deutsche Ableger der türkisch-orthodoxen Kirche ist von der osmanisch-muselmanischen Regierung verboten worden. "Es handelt sich dabei um eine terroristische Vereinigung, die versucht,die Türkische Republik zu missionieren und damit / dadurch zu spalten," steht in der offiziellen Verbotsverfügung.

"Die Begründung ist skurril. Die Türkei war ursprünglich ein christliches Land - viele bedeutende Kirchenväter stammen von hier. Als der Islam an den Bosporus kam, gab es ungeheuerliche Gemetzel. Es floß sehr viel Blut, weil viele Menschen selbst bei Gefahr für Leib und Leben nicht zwangsweise konvertieren wollten. Nur die Weicheier traten über - kein Wunder also, daß die Türkei heute im Englischen immer noch `Trutthahnland´ heißt."

Ist das Verbot also religionspolitisch motiviert? "Nein," hält der deutsche Religionswissenschaftler Tristan dagegen. "Die islamistische Regierung fürchtet um ihre Machtbasis. Insbesondere unter den Frauen gibt es sehr, sehr viele heimliche Christinnen, die nur noch auf dem Papier Moslems sind und sonntags eine christliche Kirche besuchen.

Bei den Regierungsislamisten gibt es die reale Angst, daß die Frauen aus Angst vor ihren notorisch prügelnden und übergriffigen Ehemännern lieber ins Exil nach Deutschland fliehen als zuhause die Bratkartoffeln anbrennen lassen."

Hinzu kommt: Auch wenn das gute alte Germanien inzwischen selbst als "der kranke Mann von Europa" gilt, fließt immer noch viel öffentliches wie privates Geld in das euroasiatische Land. Nur eben nicht in die Staatskassen, kann also nicht (mehr) für die Bekämpfung religiöser und nationaler Minderheiten genutzt werden.

"Immer mehr Moscheen zerfallen, das Christentum im Untergrund blüht," freuen sich die orthodoxen Deutsch-Türken. "Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Türkei zurückerobert ist."

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