Totenhand

Hans-Ansgar??

Ja, Konstantin??

Was hast du eben gesagt, wohin wir heute Nacht gehen?

Ich habe gesagt, daß wir auf den städtischen Friedhof gehen. Warum fragst du?

Du hast mir nicht gesagt, was wir dort machen? Blumen klauen, wie sonst auch immer?

Doch, ich habe es dir gesagt. Wir brauchen neue Totenhände. Unsere Kunden fragen schon danach.

Oh Gott - Totenhände besorgen? WIr machen Begräbnisstätten auf, brechen halbvermoderte Särge auf und fleddern und schänden Leichen?

Ach Quatsch! Kannst du dich an die Massenschießereien letztens erinnern...?

                                                                                                                      Ja, natürlich. Da gab es mehrere Tote...

         ...Ja, genau. Die Leichen liegen in einem Massengrab. Das macht uns die Arbeit einfacher. Wir sind schneller fertig! Überleg´ doch mal: Das ist leicht verdientes Geld!

Oh Gott, Hans-Ansgar - mir ist schummerig. Ich habe Angst. Gott unser Schöpfer wird uns für unsere Schandtaten fürchtersam bestrafen.
 

Du Feigling! Du Memme! Du Angsthase! Du Hosenscheißer!

(Zeitungsartikel, ein paar Tage später)

Die Grabschänderei auf unseren städtischen Friedhöfen hat jetzt ein Ende gefunden. "Wir haben die Täter ermittelt und auf frischer Tat ertappt," berichtet Oskar, der zuständige Hauptkommissar. "Sie heißen Hans-Ansgar und Konstantin." Die Polizei habe ihnen eine Falle gestellt, berichtet der Experte für die unscheinbaren, nebensächlichen Fälle.

Die Polizei inszenierte eine Pseudo-Massenschießerei unter Gaunern, Ganoven und Clanmitgliedern. Es gab Tote und Verletzte; die Toten wurden in einem "Massengrab" auf dem städtischen Friedhof beigesetzt. "Man hat uns gelinkt," beschwert sich Kontantin. "Da waren nur Schaufensterpuppen."

Das stimme nicht ganz, hält Oskar dagegen. "Wir hatten auch einige menschenähnliche Roboter beigefügt. Liegen diese Menschenroboter in einem Grab, greifen sie blitzschnell zu, wenn das Grab geöffnet wrid und sich etwas bewegt."

Roboter Hz1Y ergriff zuerst Hans-Ansgar. Die Überwachungskameras zeigen, wie Konstantin vor Schreck erstarrte und leicht von den herbeieilenden Polizisten festgenommen werden konnte.

"Tja, man muß schon die richtigen Glücksbringer dabei haben, wenn man uns entkommen möchte," meint Oskar lapidar dazu.