Wollust - das Buch

Simon Blackburn: Wollust DIe schönste Todsünde; Klaus Wagenbach Verlag Berlin 2008; 142 Seiten; ISBN: 978-3-8031-2601-6

Die Wollust kann auch mit sexueller Lust und Begierde oder Geilheit übersetzt werden. Sie gilt als unanständig, wild und unberechenbar. Sie ist nicht erst seit Papst Gregor dem Großen eine große Herausforderung für Theologen,  Philosophen, Feministinnen (für Maskulinisten weniger), Mediziner sowie Neurologen, seitdem der Kirchenführer als Bischof von Rohm im 6. Jahrhundert die 7 Todsünden definierte.

Blackburg ist Jahrgang 1944. Er lehrte nicht nur Philosophie in Cambridge (England), sondern ist auch als Buchautor unterwegs. Er legt hier ein Essay zu einem Thema vor, das den Vorwurf der Sexual-, Körper- sowie Leibesfeindlichkeit der Kirche begründet.

Das Buch ist also offensichtlich keine Anleitung zur sexuellen (Selbst)Befriedigung oder zur sexuellen Erfüllung. IN ddem amüsanten und gut lesbar geschriebenen Essay steht die philosophische Betrachtung der Wollust (und ihrer Abgrenzung zur körperlichen und geistigen Liebe) im Vordergrund. So nimmt es auch kein Wunder, daß berühmte Standesvertreter der Philosophie zu Wort kommen - Thomas Hobbes, Immanuel Kant, Platon, Augustinus und Julianus von Eclanum seien hier als Beispiele genannt. Auch einige klassische Maler (wie etwa Tizian) beteiligen sich mittels Pinzel an dem Buch - aber leider nur in Schwrazweiß.

Das Buch gefällt. Es behandelt ein Thema, das ansonsten eher von seiner weltlich-fleischlichen Seite behandelt wird.