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Hier sind Texte zu verschiedenen Themen enthalten

Männer weinen

Dürfen Männer weinen? Auf den ersten Blick mag dies ein abseitiges, weil unmännliches Thema sein. Beim Weinen quillt Wasser aus den Augen. Man weint vor Schmerz, Freude, Wut, Zorn oder um andere Menschen zu manipulieren - Frauen und Kinder sind groß darin.

Über 63 Prozent der deutschen Bevölkerung sind der Ansicht, daß Weinen unmännlich ist. Durchsetzungsfähigkeit ist ein männliches Attribut, Kraft, Stärke, Zeugungsfähigkeit, Belastbarkeit, Führungsstärke, Erfolgsstreben, Sportlichkeit, Karrieregeilheit u. ä. kommen hinzu.

"Weinen bedeutet da Schwäche," berichtet die Deutsche Gesellschaft für Andrologie und Maskulinismusforschung. "Man gesteht (als Mann) ein, daß man Gefühle hat (und eben nicht kühl kalkulierend ist), gerade eine Niederlage erlitten hat und mit diesem Mißerfolgserlebnis nicht umgehen kann." Und wer möchte schon selbst so disqualifiziert werden?

"Männer sind die neuen Frauen," hält die Gesellschaft zur Förderung des Feminismus dagegen. "Lessen Sie mal eine Zicke Karrierre machen. Sie hat eine Familie gegründet, geheiratet und mehrere Kinder in die Welt gesetzt, gerade weil ich ihr Ehemann ihr unterordnet und bei der standesamtlichen Heirat sogar ihren Namen angenommen hat. Die Frau hat nicht wegen ihrer fachlichen Kompetenzen berufliche Karriere gemacht. Sie ist eine Quotenfrau, die das Ehebett dazu genutzt hat, um sich in der Firma hochszcuschlafen."

"Hä?", werden Sie, lieber geneigter Leser, nun fragen. "Was ist daran feministisch? Das hört sich doch eher nach chauvinistischem, männerbewegtem Neid an."

Ja, und das ist es wahrscheinlich auch. Die Debatte darüber, wo Frauenförderung aufhört, Männerdiskriminierung beginnt, und was Geschlechtergerechtigkeit ausmacht, ist noch nicht ausgefochten.

"Mir ist aber tatsächlich schon jetzt zum Weinen zzumute," werden viele Herren der Schöpfung behaupten. Für sie war früher die Welt in Ordnung. Man(n) hatte das Sagen. Das Patriachat galt. Der Mann konnte beispielsweise bestimmen, ob die Frau arbeiten geht oder eben nicht. Die Männer konnten auch über das Geld und das (Giro-)Konto ihrer Ehefrau bestimmen.

Doch dann kam der Feminismus und mit ihm die Verweichlichung sowie Verweiblichung / Feminisierung auf. "Das ging soweit, daß Männer Entbindungspfleger, Hauswirtschafter, Gebäudereiniger und sonst etwas Weibisches werden wollten," erzählt ein ausgewiesener Männerrechtler, der anonym bleiben möchte, mit Tränen in den Augen. "Wenn es aber um Berufe geht, in denen man hartgesotten sein muß, wie etwa Polizist, Soldat, Bergmann oder Seemann, kneifen die meisten Weibchen lieber und verdrücken sich lieber in einen Büroberuf." Das sei für ihn zum Weinen - hier ist das Heulen erlaubt.

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