Maigret und Monsieur Gallet

Georges Simenon: Maigret und der verstorbene Monsieur Gallet; Diogenes Verlag Zürich / Schweiz 2008; 192 Seiten; ISBN: 978-3-257-23802-0

Sancerre heißt ein kleiner Ort an der Loire. Dort wird in einem Hotel die Leiche eines älteren Herren gefunden. Der Handelsreisende für versilberte Geschenkartikel wurde offensichtlich ermordet. Die Ermittlungen von Kommissar Maigret (aus Paris) gestalten sich allerdings als schwierig - Monsieur Gallet führte ein Doppelleben.

Der prominente Verlag aus der Schweiz gibt die Buchreihe "Sämtliche Maigret-Romane in 75 Bänden in chronologischer Reihefolge und in revidierten Übersetzungen" heraus. Dies hier ist deren Nummer 2

Simenons Frühwerk ist auch also solches erkennbar. Beispielsweise daran, daß Kriminaltechniker Untersuchungen durchführen, Maigret so etwas wie Verhöre durchführt und Ereignisse aus der Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen - ein Trick, den Simenon auch in anderen Romanen noch anwendet. Ein Ansatzpunkt des klassischen Kriminalromans ist hier gleichfalls ersichtlich: Maigret entwickelt am Ende die Lösung; der Täter bekennt sich zu seinem Verbrechen.

Ein paar Grundzüge des Simenon`schen Spätwerks sind hier allerdings ansatzweise schon anzutreffen.

Simenon beschreibt das verkorkste und unbefriedigende Leben eines Mannes, der sein Leben an einem unbedeutenden Ort aushaucht. Maigret ist hier auf sich allein gestellt und muß auf seine Intuition zurückgreifen, trotz aller Kriminaltechniker, die im entscheidenden Augenblick nicht in Erscheinungen treten.

Das grobe Konzept des Buches besteht aus Kriminalroman, Gesellschaftsroman sowie Charakterbeschreibung.

Wer das (Gesamt-)Werk Simenons kennen möchte, sollte also schon zu diesem Werk greifen, zumal das Ende inhaltlich für einen Kriminalroman ungewöhnlich ist. Lassen Sie sich überraschen, liebe Leser.